Reisebericht: Cabarete – SUP im karibischen Paradies (2017)

Cabarete 2017 – SUP im karibischen Paradies

Text: Lukas Aalderink / Fotos: Thomas Pfannkuch / Video: Thomas Pfannkuch, Adolfo Ramirez, Charly Cretien

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Schau dir hier das Video mit den Highlights
der Reise aus dem November 2017 an! 

Die Landebahn liegt direkt am Strand, und aus dem Fenster bekommen wir einen ersten Eindruck vom der Dominikanischen Republik: grün, hügelig und lange Sandstrände. Da der Flughafen eher klein ist, erfolgt die Abwicklung recht schnell. Als wir vor die Tür treten, merken wir sofort, dass wir nicht mehr im herbstlichen Deutschland sind. Die Wärme und Luftfeuchtigkeit sind sofort präsent. Auf dem ca. 25minütigen Weg nach Cabarete stellen wir fest, dass das Leben auf der Straße stattfindet. Der Verkehr ist zwar nicht so organisiert wie in der Heimat, wenn man aber einfach mitfließt lässt es sich entspannt fahren. Was uns bei den ersten Begegnungen auffällt: die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit.

Tag 1 – SUP in der Welle
Früh morgens sind die Bedingungen zum Wellenreiten am besten, dementsprechend sind wir zum Sonnenaufgang auf dem Wasser. Das erlebt man auch nicht jeden Tag, und ist gleich mal das erste Highlight der Reise. Was außerdem sofort auffällt: das Wasser ist warm, eine Boardshorts und ein Lycra zum Sonnenschutz reichen völlig aus. Nach ca. 15min wird einem warm, da „fällt“ man gerne mal rein… Durch das leicht aufgewühlte Meer sind die Wellen heute vergleichsweise groß, aber dennoch anfängertauglich. Das Paddeln ist heute also etwas herausfordernd, aber zur Eingewöhnung genau richtig. Es werden auch noch einige Tage mit besseren Bedingungen kommen. Aber die ersten Erfolgsmomente haben wir und lassen uns von den Wellen schieben.
Ein ausgiebiges Frühstück direkt am Strand mit frischen Früchten und Agua de Coco füllt unsere Energiespeicher wieder auf. Der Rest des Tages wird zum entspannten ankommen genutzt, schließlich gilt es sich an ca. 20Grad Temperatur- und 5 Stunden Zeitunterschied zu gewöhnen. Der ruhige Strand und ein schattiges Plätzchen unter Palmen sind dafür perfekt geeignet.
Abends lassen wir dann den Tag in der VoyVoy-Bar, die unserer Surfstation angeschlossen ist, gemütlich bei Cocktails und frischem Fisch ausklingen und planen gemeinsam die SUP-Aktivitäten für den nächsten Tag. Dies wird in den nächsten Tagen immer so sein, so können wir flexibel auf Wind und Wetter reagieren sowie auf unsere Wünsche eingehen. Jens und Audrey stellen sich dabei als herzliche und aufgeschlossene Tourguides heraus.

Tag 2 – Flusstour und tropischer Garten
Da die Bedingungen auf dem Ozean heute sehr rau sind, haben wir uns für eine geschützte Tour auf dem Rio Sabaneta entschieden. Nach dem Verstauen der Boards und einer 15minütigen Taxifahrt gelangen wir auf das Gelände von Ruddy, das neben Unterkünften und einem Baumhaus-Restaurant auch einen großen Obst-, Gemüse- und Gewürzgarten beherbergt. Dazu später mehr…
Zunächst einmal geht es auf die Boards. Wir starten in der Lagune, die sehr verwinkelt und von Bäumen gesäumt ist. Diese geben uns Wind- und Sonnenschutz. Hinter jeder Kurve wartet eine neue Welt auf uns – ein echtes Abenteuer. Hier sind wir wirklich inmitten der Natur, und die wild lebenden Kühe auf den weiten Feldern schauen uns verdutzt an. Wir gelangen schließlich auf den Rio Sabaneta, der in ca. 2km ins Meer münden wird. Strömung gibt es zwar kaum, aber der Wind schiebt uns zu Wilson’s Bar. Diese ist wirklich abgelegen und über Land nicht zu erreichen, aber eine frisch geköpfte Kokosnuss gibt es überall.
Nach dem Rückweg erwartet uns Ruddy und serviert frisch gebratenen Fisch auf einem Bananenblatt – und das bei bestem Ausblick im Freiluft-Baumhaus-Restaurant. Absolut traumhaft! Zum krönenden Abschluss führt uns Ruddy dann durch seinen Garten: ca. 20 verschiedene Bananensorten, Nelken, Orangen, Zimt, Papaya, Ananas (ja, sie wachsen wirklich im Boden) und sogar Krokodile und Schlangen (zum Glück nicht in freier Wildbahn!). Diese lassen wir dann aber doch lieber vor Ort und fahren voller Eindrücke und Erlebnisse zurück nach Cabarete.

Interview mit Ruddy über seinen tropischen Garten! 

Tag 3 – Wellenreiten entlang der Küste
Die Bedingungen zum Wellenreiten könnten heute nicht besser sein: wenig Wind und eine kleine Strömung, dazu der optimale Wechsel von Ebbe und Flut sorgen für klare und angenehme Wellen. Also paddeln wir wieder früh morgens zum Sonnenaufgang zum vorgelagerten Riff. Unser Guide Jens, der seit 25 Jahren in Cabarete lebt und surft, führt uns nach und nach von einem Spot zum nächsten, und uns allen gelingen ein paar herrliche Ritte. Das Gefühl, von einer Welle angeschoben zu werden ist einfach immer wieder überragend. Das Wasser ist glasklar und karibisch türkis, wir haben einen atemberaubenden Blick auf das ca. 2,5m tiefe Riff. Hinzu kommt das Panorama: wir schauen auf palmengesäumte Sandstrände, im Hintergrund zieht sich eine kleine Bergkette am Horizont entlang. Das muss das Paradies sein. Nach gut zwei Stunden erreichen wir dann Encuentro. Hier tummeln sich die Wellenreitschulen, da wollen wir lieber nicht dazwischen funken. Wir paddeln einen kleinen Bogen um sie herum und lassen uns mit der letzten Welle für heute an den Strand schieben. Direkt hier gibt es dann auch ein ausgiebiges Frühstück. Das haben wir uns auch verdient!

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Tag 4 – Tropfsteinhöhlen und Traumstrände
Heute fahren wir entlang der Nordküste und schauen uns ein paar Highlights an. Die Straße führt größtenteils direkt entlang des Ozeans, und wenn uns die Sicht versperrt ist, dann aufgrund von dicht bewachsenen Büschen und Palmen. Dank des Pick-Ups inkl. Anhänger sind alle Boards immer wieder schnell und praktisch auf- und abladbar.
Als erstes führt uns Jens in die Laguna El Dudu. Dies ist ein Unterwasser-Höhlensystem, das als Paradies für Taucher gilt. Einige Höhlen sind auch zu Fuß begehbar, und es gibt auch ein paar Stellen für uns Stand-Up-Paddler. Kristallklares Wasser und die Atmosphäre eine Tropfsteinhöhle rauben uns den Atem. Und wer möchte, kann sich für umgerechnet 0,25€ per Zipline aus ca. 12m Höhe in eine der Lagunen fallen lassen. Wer etwas ruhiger mag, genießt die Zeit im ruhigen Park.
Nur einen Steinwurf entfernt liegt der Playa Diamante. Und dieser Strand macht seinem Namen alle Ehre. Gesäumt von grünen Büschen und Palmen blicken wir auf eine geschützte Bucht, das Wasser ist paradiesisch-türkis (auch wenn das hier nahezu immer so ist, ist das immer wieder bewundernswert), und der Sandstrand wie im Bilderbuch. Außer ein paar Einheimischen, die an einer kleinen Snackbar Karten spielen, und ein paar Muscheltauchern sind wir wieder völlig allein und genießen eine entspannte Runde bei Sonnenschein und ruhigem Wasser. Wir können sogar ein karibisches Fischerboot erkunden, das am Strand auf Halbmast festgemacht ist. Für westeuropäische Verhältnisse ist es nicht mehr seetauglich, aber die Dominikaner sehen das sicher anders… 😉
Nach der obligatorischen frisch geöffneten Kokosnuss geht es dann weiter zum Playa Grande. Da unsere Mägen schon ziemlich knurren, nutzen wir die Gelegenheit zum Mittagessen. Das Besondere: die Kellner stellen unseren Tisch genau an den Platz, den wir uns aussuchen. Also essen wir direkt auf dem Strand. Es gibt frischen Fisch, Tintenfischsuppe, Reis, Salate und Tostones (gebackene Bananenscheiben). Zum Nachtisch gibt es dann noch einen Piña Colada direkt aus einer ausgehöhlten Ananas. Nach einer kleinen Ruhepause nutzen wir vor Ort dann noch die Gelegenheit für ein paar Minuten auf dem Wasser, da sich direkt in Strandnähe ein paar kleine Wellen auftürmen.
Auf der Rückfahrt fühlen wir uns eigentlich wie an jedem Tag: wohlig erschöpft, voller Eindrücke und dankbar für das Erlebte. Allen steht ein Grinsen ins Gesicht geschrieben…

Tag 5 – SUP-Yoga
Das Wasser ist spiegelglatt, die morgendliche Dämmerung beginnt gerade erst und es liegt eine angenehme Ruhe über dem Strand. Perfekte Voraussetzungen für eine runde SUP-Yoga mit Audrey. Nach ein paar einleitenden Übungen an Land paddeln wir nur ein paar Meter heraus und lassen vor herausragender Kulisse den Anker ins Wasser. Vom Blick auf Sandstrand und Palmen bei aufgehender Sonne wird man nicht so schnell satt. Aber Audrey sorgt schon dafür, dass wir nicht allzu sehr abgelenkt werden (zertifizierte Yoga Instruktorin, Personal Trainerin, ACA SUP Instruktorin). Sie leitet die Übungen wunderbar an und führt uns an die Grenzen unserer Beweglichkeit, ohne das es uns überfordert. Auch wenn das Wasser relativ ruhig ist, müssen wir immer konzentriert bleiben, um nicht die Balance zu verlieren. Ein herrliches Training für die Körpermitte. Die Zeit verfliegt und wir genießen die Entspannungsrunde zum Abschluss, bei der rücklings auf dem Board liegen, die Hände ins Wasser halten und Atemübungen machen. Für manch einen ist das der beste Teil von SUP-Yoga. Wir kehren mit einem erfrischten Gefühl zurück und sind bereit für den Tag.

Leben in Cabarete
Cabarete ist ein karibisches Wassersportmekka. Dabei ist es nur ein relativ kleiner Ort, der sich über ca. 2km zieht. Er liegt an einer belebten Hauptstraße, dennoch spürt man die dominikanische Gelassenheit an jeder Ecke. Auch wenn Verkehrsregeln eher Vorschläge sind und Motorradfahrer mit (!) Helm eher die Ausnahme sind… Die Menschen hier sind aufgeschlossen, lebensfroh und immer hilfsbereit. Auch wenn einem gelegentlich Zigarren, Schmuck, Früchte oder ein Taxi angeboten werden, lassen sie mit einem simplen „No, gracias!“ auch schnell von einem ab. Ansonsten hat man auf simplen Weg ein schönes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. An Unterkünften hat der Ort alles zu bieten. Man kann mit gehobenem Standard direkt am Strand und mitten im Leben wohnen, oder etwas außerhalb vom Zentrum (ca. 10 Fußminuten), wo es ruhiger und günstiger ist. Karibisches Flair, WLAN und Klimaanlage gehören überall zum Standard. Was man sich zusätzlich gönnen möchte, kann man für sich frei entscheiden. Auch beim Thema Verpflegung bleiben keine Wünsche offen. Falls die Unterkunft über eine eigene Küchenzeile verfügt, kann man sich vor Ort im Supermarkt oder an kleinen Kiosken mit allem versorgen. Ansonsten bieten die Restaurants alles was das Herz begehrt: karibisch, italienisch, orientalisch, chinesisch, französisch… Und natürlich ist ein gemeinsames Abendessen direkt am Strand mit anschließenden Cocktails in den zahlreichen Bars immer sehr gesellig.
Die Vela-Surfschool bietet Windsurf- und SUP-Kurse sowie -Verleih an und ist mit bestem und aktuellem Material ausgestattet. Jens und Audrey haben ein hochkompentes und freundliches Team vor Ort, das auf alle Wünsche eingeht. Direkt angeschlossen ist die Voyvoy-Bar, die in gemütlicher Strandatmosphäre von früh morgens bis spät abends leckeres Essen und schmackhafte Drinks serviert. Außerdem vertreibt ein täglich wechselndes Abendprogramm die Langeweile.

Interview mit Jens zum SUP-Spot Cabarete!

Letztlich fehlt es in Cabarete an nichts: viele kleine Läden laden zum Shoppen ein, es gibt Ärzte und Apotheken, Physios und Massageangebote, Bäckereien und Café’s. Und wer vom SUP noch nicht ausgelastet ist, der kann bei den zahlreichen Schulen noch Kiten, Windsurfen oder Wellenreiten (lernen). Bei Fragen für Erkundungen des Umlands hilft Josef im Tourist-Center gerne weiter.

Cabarete ist also absolut eine Reise wert und man hat alles, was man braucht (oder auch nicht braucht), auch wenn es keine pulsierende Metropole ist. Man spürt, dass man mitten in der Karibik ist. Sehr angenehm ist außerdem, dass der November Nebensaison ist, und der Strand, die Bars und Restaurants nicht überfüllt sind.

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